Geschichte des Jochpassrennen

Das erste Jochrennen fand am 16. September 1923 statt, anfangs nur mit Motorrädern und auf ungeteerter Straße. Bei dieser ersten Veranstaltung waren 80 Teilnehmer dabei, darunter eine Frau (Ada Otto), die die schnellste Zeit fuhr. 

Charly Kappler bei einem Jochpassrennen in den 20-er Jahren

Weitere sieben Rennen folgten bis zum September 1930. Es folgte eine längere Pause bedingt durch die Wirtschaftskrise und den 2. Weltkrieg. 

1954 gab es wieder ein Rennen, das insgesamt neunte. Ca. 30.000 Zuschauer verfolgten dieses Ereignis. Danach gab es wieder eine Pause, die 28 Jahre dauerte. 1982 wurde das 10. Oberjochrennen veranstaltet. Bis 1987 ging es mit jährlichen Oberjochrennen weiter. Durch den Einspruch von Naturschützern wurde ein Zwei-Jahres-Turnus vereinbart. 
Am 21./22.10.1989 gab es dann mit 270 Teilnehmern (aus 13 Nationen ! ) vor ca. 20.000 Zuschauern das letzte "richtige" Oberjoch-Bergrennen. 

Die Rennen in den 80er Jahren waren oft die Finalläufe der Europa-Bergmeisterschaft. 

1999 fand zur Freude vieler Fans anläßlich des 100-jährigen Bestehens des "Neuen Jochpasses" wieder eine 
motorsportliche Veranstaltung, das 1. Internationale Jochpassrennen-Memorial, statt. Hierbei handelte es sich um eine Gleichmäßigkeitsprüfung aus insgesamt vier Wertungsläufen. Die Teilnehmer mussten sich eine Sollzeit setzen, die sie möglichst genau einhalten sollten. Zuerst war geplant, nur Fahrzeuge bis Baujahr 1939 teilnehmen zu lassen. Glücklicherweise wurde das Limit erweitert und Fahrzeuge zugelassen, die bis 31. Dezember 1978 gebaut wurden. 
 
Somit waren neben sehr sehenswerten Oldtimern auch "Youngtimer" vertreten. Ansonsten wäre die Veranstaltung recht klein geraten und Nachkriegs-Oldtimer wie z. B. BMW 507, Jaguar XK 150 und Jaguar E-Type wären gar nicht dabei gewesen.  

Über die Youngtimer freuten sich viele Oberjochrenn-Fans, da manche Fahrer, wie auch einige Oldtimer-Fahrer ganz schön flott den Jochpass hochfuhren. 

Insgesamt fuhren bei den Oberjochrennen auch sehr bekannte Motorsportler mit, wie z. B. Rudolf Caracciola, Hans Stuck, Hermann Lang, Sepp Greger, Robby Unser, Mauro Nesti, Dieter Quester, Prinz Leopold von Bayern, Christian Danner, usw. 

Seit dem 1. Internationalen Jochpassrennen-Memorial 1999 ist die Veranstaltung wieder fester Bestandteil der jährlichen Veranstaltungen in Bad Hindelang.

Die Beliebtheit solcher Veranstaltungen, wie z. B. auch die Ennstal-Classic, die Planai, das Klausenrennen-Memorial, die Youngtimer-Rallye Köln-Ahrweiler usw., wird durch hohe Besucherzahlen bestätigt.

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